Der Weg zum Kampfkunstzirkel

Marc Schwindt

Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Marc André Schwindt und ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen!

Seit nunmehr 40 Jahren bin ich absoluter Kampfkunstenthusiast und widme mich auch der Erforschung authentischer Kampfkunst und ihrer Wurzeln; hauptberuflich Hausarzt, was mir dieses aussergewöhnliche Hobby ermöglicht. In den letzten Jahrzehnten habe ich in zahlreichen asiatischen, wie auch europäischen Kampfkünsten, zum Teil bei den Linienhaltern trainiert und bin diesem Interesse auch durch zahlreiche Studienreisen zu den Quellen in Asien nachgegangen. Im Kampfkunstzirkel möchte ich den Zugang zu den interessantesten Systemen gewähren und eine Trainingsmöglichkeit, sowie einen Raum für den Austausch bieten.     

Weshalb KIRO?

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Die Anfänge

... mein "Kampfkunstlebensweg" begann im Alter von 9 Jahren in einem lokalen Tae- Kwon- Do Verein,, in welchem mich meine Eltern auf mein Drängen und Bitten hin anmeldeten. Amüsanterweise wurde mein Interesse damals durch die Shaolin- und Kung- Fu Filme, welche in meiner Kindheit in Mode waren, mit befeuert. Die folgenden Jahre trainierte ich fleissig und habe es nach einigen kleineren Turnieren schlisslich bis zur Deutschen Meisterschaft gebracht, auf welcher ich bei den Junioren immerhin den 3. Platz belegen konnte. Unter dem gleichen Trainer, Jin Oh Ra erfolgte zu dieser Zeit auch ein Exkurs ins Hwa Rang Do, den klassischen koreanischen Waffenkampf.

Im Alter von 13 Jahren kam ich dann mit Wing Tsun in Kontakt, welches ich sofort fokussierte, und in welchem ich ein tieferes Verständnis der Kunst des Kämpfens erkannte, als in den traditionellen koreanischen Stilen. Sifu Thomas Mannes (ein Urgestein des europäischen Wing Tsun), unter welchem ich die folgenden 15 Jahre trainierte, lehrte ein aussergewöhnlich sportliches- kämpferisches und realitätsbezogenes Wing Tsun; stets bescheiden, gingen durch seine Schmiede so manche Namen, welche heute Rang und Ruf geniessen. Für seine realitätsbezogene Sicht- und Trainingsweise  und das sehr solide formale und informelle Training bin ich ihm sehr dankbar. 

Der Weg zur philippinischen Kampfkunst

Zu dieser aktiven Wing Tsun- Zeit im Saarland erfolgte in der Gestalt des Latosa- Escrimas auch mein erster Kontakt zur philippinischen Kampfkunst, welche mich später fesseln sollte. Ende der 90er Jahre erhielt ich meine Wing Tsun- Trainerlizenz und erforschte darüber hinaus in Feldstudien während einiger Jahre als Türsteher in Saarbrücken (einer ehemaligen Bergbau und Schwermetall- Region mit Altlasten) die Praktikabilität der Kampfkünste, mit welchen ich bis dahin formell und informell in Kontakt kam. In diese Zeit möchte ich auch den engen Kontakt zu meinem, leider inzwischen verstorbenen Freund Detlef Schwarz einordnen. Detlef war seinerzeit deutscher Nationaltrainer für Bokaido, einen philippinischen Stil, den man als eine Art realitätsbezogenes Kickboxen mit praktikablen Hebel- und Wurftechniken beschreiben kann. Detlef hat seinerzeit nicht nur durch unsere gemeinsamen Trainingseinheiten mein Verständnis von Kampfkunst und meine Sicht auf realistisches Kämpfen mitgeprägt. Mir sind viele Abende in Erinnerung, an welchen er gerne beim gemeinsamen asiatischen Essen zum Teil sehr abenteuerliche Geschichten von seinen Reisen durch die Philippinen  - dem 'Mekka' der lebendigen Kampfkunst -  zu berichten hatte.

Es folgte eine Zeit, in welcher ich systematisch mehr Kampfsysteme untersuchte, als ich aufzählen kann (hierunter zählen auch verschiedene Wing Chun- Linien); zum Teil erfolgte der Einblick in diese bei den jeweiligen Linienhaltern oder bei renomierten Vertretern.  Erwähnenswert scheint mir jedoch der Kontakt zum Weng Chun durch G.M. Andreas Hoffmann, da dieser Stil meine Sicht auf Wing Chun den Schwesternstil veränderte und ich Weng Chun als eine äusserst interessante Kampfkunst schätze.

In dem Multitalent Thorsten Bracht, welcher das Kampfkunstzentrum in Waldshut leitet, fand ich einen Freund und Mentor. Durch ihn lernte ich mit Jeet- Kune- Do nicht nur einen äusserst interessanten Stil kennen, sonder meine Sicht auf das Wing Chun und Kampfkunst im Allgemeinen erhielt erstmals von einer Metaebene heraus einen entscheidenden neuen Impuls. Vor allem aber wurde durch Ihn und die Verbindung über das Inosanto Kali mein Interesse für die philippinische Kampfkunst voll entfacht.

The higher you grow, the deeper you bow

Die Philippinen (letzte Wiese der lebendingen Kampfkunst)


Im Verlauf zahlreicher Studienreisen durch die faszinierende Inselwelt der Philippinen, zu den Wurzeln der philippinisch "-stämmigen" Kampfkunst, lernte ich schliesslich neben zahlreichen Meistern und Haudegen auch meine heutige Frau kennen.

Als besonders relevante Lehrer auf den Philippinnen möchte ich erwähnen: Den Show mit seiner pragmatischen Sichtweise und der äusserst dynamischen Trainingsmethode der Mandirigman Kaliradman sowie Prof. Felipe P. Jocano Jr. dessen Wissen über Kampfkunst detailreicher und profunder ist als das ganzer Kampfkunstbibliotheken. Er war es, der mich schliesslich auf die besondere Bedeutung des Kalis Ilustrisimo aufmerksam machte und mich an Meister Arnold Narzo für meine Lektionen verwies. 

Durch Prof Jocanos Lektionen initiiert und durch zahlreiche weitere Studienreisen angefacht, entwickelte sich auch ein ausgesprochenes Interesse für die Hoplology, die Sicht auf die Kampfkunst aus anthropologischem Winkel, ein Interesse, dem sich auf den Philippinin, einem Land, in dem heute noch "lebendige" Kampfkunst betrieben wird, sehr gut nachgehen lässt.  
Neben dem Kämpfen selbst, wurde auf den Philippinen auch so manches Konzept der Kultur der Kampfkunst, welches ich aus Europa kannte, nicht nur verändert, sondern gerade zu auf den Kopf gestellt. Zum Beispiel beanspruchten die besten der besten keine Titel wie "Meister" oder gar "Grossmeister" für sich; ganz im Gegenteil: gerade diese Menschen zeichnete eine Bescheidenheit und Nahbarkeit aus.

im KIRO Hauptquartier Manila

Im KIRO Hauptquartier in Manila 2022

Der Weg des Kriegers und die Geburt einer Kampfkunst

Meine heutige Sicht und Erkenntnisstand von Kampfkunst und Selbstverteidigung wurden massgeblich durch den engen Kontakt zum KIRO- System mitbestimmt.

Die Bedeutung des "Ilustrisimo- Systems" für das Verständnis von Kampfkunst auch aus geschichtlicher und anthropologischer Sicht kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Antonio Ilustrisimos Lebensweg, der fast ein Jahrhundert umspannte und in Manila endete, stellt ein Bindeglied dar, welches die blutigen Erfahrungen eines Meisterkriegers vergangener Zeit mit der Kampfkunst im heutigen Sinne verbindet. 
Seine Lehre und Lebensgeschichte, die fast zum greifen nahe ist, enthält einen Schlüssel zum Verständnis nicht nur der Kunst des Kampfes, sondern auch der funktionalen Selbstverteidigung und Strategie.

Glücklicherweise wurde Ilustrisimos Kunst zu seinen Lebzeiten von klugen Köpfen systematisiert, welche die Tragweite erkannt haben mögen, als dieser Krieger aus dem "wilden" Süden der Philippinen gegen Ende des letzten Jahrhunderts in der damals modernen Großstadt Manila von sich reden machte. So wurde sein Vermächtnis für die Welt der Kampfkunst bewahrt.

Kalis Ilustrisimo Repeticion Orihinal - Perle der philippinischen Kampfkünste


Bereits beim erste Kontakt mit Meister Arnold Narzo, entfaltete das KIRO System eine besondere Faszination für mich. Das System zeichnet sich durch einen ausgesprochenen Pragmatismus aus und wird durch klare Konzepte und eine ausgeklügelte Trainingsweise strukturiert. Das tiefe Verständnis der Kunst des Kämpfens, welches man in diesem Stil findet, ist eben nicht zuletzt dem Gründungsvater "Antonio Ilustrisimo" (ca 1904 - 1997) geschuldet, dessen Leben man als Inbegriff des "Weg des Kriegers" verstehen kann.

Der heutige Linienhalter Anrold Narzo, der selbst unter Antonio (Tatang) Ilustrisimo und später Tony Diego lernte, kann nicht nur kämpferisch und didaktisch als Koryphäe angesehen werden, sondern beeindruckt auch durch seine Bescheidenheit und Menschlichkeit als Lehrer der Meister.

Nach dem ersten Kontakt mit KIRO folgten von 2022 bis Juni 2023 sieben Studienreisen zu den Philippinen welche ausschliesslich dem Studium dieses Systems (KIRO = Kalis Ilustrisimo Repeticion Orihinal) dienten.

Die Idee des Kampfkunstzirkels entstand im Grunde aus dem Bedürfnis heraus, eben diese faszinierende Kampfkunst selbst im Rahmen einer Studiengruppe hier in der Schweiz einen Raum zu geben.

Ausser mir gab es bis Dato mit Abel Diaz in der Schweiz nur eine weitere Person, welche sich dieser Kampfkunst widmete. Schliesslich schlug Meister Arnold selbst die Gründung einer Studiengruppe vor, noch bevor sich diese Absicht bei mir selbst konkretisiert hatte.
Gemeinsam mit Abel Diaz begannen wir zunächst innerhalb der hier etablierten Kampfkunstszene Interesse für diesen aussergewöhnlichen Stil zu wecken, was sich jedoch als schwieriger herausstellte, als ich es erwartet hatte.

Im Prinzip war es diese Erfahrung, welche das Projekt dann im Weiteren mit der Idee beseelte, eine offenere Plattform für einen moderierten Austausch zu schaffen, was der leicht offene "Zen"- Zirkel repräsentieren soll. 

Der Zirkel


Im Mai 2023 startete das Projekt nun in Basel, mit der Unterstützung von Abel Diaz und der KIRO- Studiengruppe als zentralem Element. 

Trage ein Lächeln und einen Stock und Dir wird nichts geschehen!

... in 99% der Fälle reicht das Lächeln.

Mit Meister Arnold und dem, leider inzwischen verstorbenen, hoch geschätzten Anthony Tan: KIRO Bruder, Wing Chun Urgrossonkel, General Manager des Century Park Hotels und äusserst angenehme Persönlichkeit.

2023 mit der KIRO Manila Gruppe, Meister Arnold und, zu meiner Rechten, meinem geschätzten Freund und Bruder Den.

2023 auf dem Lehrgang von Udo Müller in der Schule von Thorsten Bracht. 

3 Musketiere: mit Udo Müller und meinem Freund und Mentor Thorsten Bracht.

Mit meinem geschätzten Lehrer Dan von Mandigrigmang Kaliradman.

Zu Besuch in der Siu Lam Wing Tjun Linie, bei einem alten, sehr geschätzten und langjährigen Weggefährten. 

Interessante, weitere Anlaufstellen:

Kalis Ilustrisimo Repetition Orihinal - Arnold Narzo

Kampfkunstschule Bracht Lo- Waldshut (JKD, Kali, Wing Chun, Tai Chi)

Taiji Aarau Markus Hauser (Taiji / Tuishou)

Wing Tsun Thomas Mannes Saarbrücken (kämpferisches Wing Tsun)