The Bladed Hand

(Eine Dokumentation über den globalen Einfluss philippinischer Kampfkunstkultur 
von Jay Ignacio)

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Die ganze Doku ist unter folgendem Link zu finden:
vimeo.com/ondemand/thebladedhand
(thanks Jay for the permission to post)

Nord philippinischer Ifugao mit grosser Machete

Ein bedeutendes kulturelles Erbe

Einen fundierten Einblick, nicht nur in die philippinischen Kampfkünste; auch im soziokulturellen Kontext erhält man in diesem, völlig kostenfreien E-Buch.

Dank sei den Autoren; unter Anderen Prof. P. Jocano Jr., der für das Kapiel "Martial Arts of the Philippines" verantwortlich war. 

Zwei Eskrima Kämpfer

Philippinische Kultur in Bewegung.

Kali - Arnis - Eskrima

Die Philippinen beheimaten eine reiche Vielfalt unterschiedlicher Kampfsysteme und Künste, die in moderne, klassische und altertümliche Systeme unterteilt werden können. Im weiteren Sinne kommt noch eine relevante Menge an "hybriden", "philippinisch inspirierten" oder in philippinischer Tradition wurzelnden Kampfkünsten hinzu.
Meist werden die Oberbegriffe "Eskrima", "Arnis" oder "Kali" verwendet, die in keiner Weise mit der oben genannten Einteilung korrelieren!
Bei allen drei Begriffen handelt es sich um weit gefasste Oberbegriffe, unter denen das Gros philippinischer Kampfkünste subsumiert werden kann. "Esgrima" bedeutet im engeren Sinne "Fechten", wobei dieser Begriff vor allem im Sprach- und Kulturkreis der Visayas verwendet wird, während "Arnis" zum einen in der philippinischen Hauptsprache Luzons, dem Tagalog, verbreitet ist, und zum anderen vor allem im Süden des Landes für eher sportassoziierten Stockkampf genutzt wird.
Der Begriff "Kali" lässt sich nicht kurz und umfassend erklären, da er sehr heterogen verwendet wird, mehrere Deutungen zulässt, zum Teil mystifiziert und teilweise sogar fehlinterpretiert wird. Im Westen weiter verbreitet als auf den Philippinen selbst, findet sich die gebräuchlichste Deutung in dem Wortpaar "Kamut" (Bisaya für Hand) und "Lihuk" (Bisaya für Bewegung). Dabei muss der Begriff "Kali" von "Kalis" abgegrenzt werden (wie in Kalis Ilustrisimo = die Ilustrisimo-Klinge); Letzteres bedeutet "Klinge", wobei meist die Klinge in Flammenform gemeint ist (tatsächlich ist die Form der Naga nachempfunden); das "Kris", welches sich im muslimisch geprägten Teil Mindanaos (Bangsamoro) findet, ist hier gemeint.
Zur Nomenklatur kommt außerdem der Begriff "Kilos" hinzu, der ebenfalls "Bewegung" im Bisaya bestimmter Regionen bedeutet; demnach würde "Kilos Ilustrisimo" beispielsweise mit "Ilustrisimos Bewegungen" übersetzt und wäre ebenfalls ein Synonym für "Ilustrisimo-System/Stil".

Kalis Ilustrisimo

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Hier zeigen Maestro Arnold Narzo und Anton dela Cruz freie Bewegungen im Fluss im Training des KIRO Systems.

Einige Punkte zur komplexen Geschichte der Philippinischen Kampfkunst

(by Dr. Andrea Rollo)

Dieses kostenfreie Buch ist Teil einer noch unveröffentlichen Promotionsarbeit.

Nordphilippinischer Ifugao in traditioneller Kleidung

Ein breites Spektrum

Ein gemeinsames Merkmal der philippinischen Kampfkünste, im Sinne der Filipino Martial Arts (FMA), ist die Waffenfokussierung. Häufig werden Stöcke unterschiedlicher Länge entweder als Trainingsinstrument oder als primäre Waffe verwendet. Daher wurde die philippinische Kampfkunst im Westen oft als "Stockkampf" bekannt.

Dank des Engagements einiger Verbände und herausragender Persönlichkeiten in der Politik, die die Bedeutung dieses kulturellen Schatzes erkannten, wurde Arnis im Jahr 2010 zum Nationalsport der Philippinen erklärt. Seitdem wird (Sport-)Arnis an philippinischen Schulen unterrichtet. Dies war nur möglich, weil moderne Systeme entwickelt wurden, die den heutigen Anforderungen der Leibeserziehung für Kinder und Jugendliche entsprechen. Zu diesen Anforderungen zählen ein geringes Verletzungsrisiko, ein strukturiertes Curriculum und der Verzicht auf "rohe" Elemente, sowohl körperlich als auch mental.
Eine Unterrichtsmethode, die Gruppenunterricht nicht nur ermöglicht, sondern auch fokussiert, ist dabei unerlässlich. Einige der modernen Arnis-Systeme erfüllen diese Anforderungen und trugen maßgeblich zur Popularität der philippinischen Kampfkunst bei.

Obwohl Arnis ein wichtiger Teil der philippinischen Kultur ist, sind in den modernen Systemen auch "fremde" kulturelle Einflüsse spürbar. So sind beispielsweise Graduierungen weit verbreitet, teils auch mit farbigen Gürteln, wie sie aus der japanischen Kampfkunst bekannt sind. Manchmal werden die Gürtel sogar nach der alten japanischen Art gebunden (wie sie längst im Karate und Judo verschwunden ist), und auch die Arnis-Uniformen einiger populärer Systeme und Organisationen erinnern an klassische japanische Trainingskleidung.

Am anderen Ende des breiten Spektrums der philippinischen Kampfkunstkultur gibt es auch heute noch nicht kodifizierte Wissenstraditionen des Kämpfens, die nicht in unser übliches Konzept von Kampfkunst passen (siehe dazu die Publikation von John Donohue: The Evolution of Martial Art Systems). Diese "Precursor" eigentlicher Kampfkunst werden nicht den FMA im engeren Sinne zugerechnet und oft formlos im Familienkreis weitergegeben.

Eine weitere Kategorie außerhalb der FMA im engeren Sinne bilden die "indigenen Kampfkünste", die sich innerhalb verschiedener Volksgruppen erhalten haben, wie zum Beispiel Bultong, ein traditioneller Ringkampf, der in der zentralen Bergregion Luzons praktiziert wird. Es sollte in diesem Kontext erwähnt werden, dass das Konzept des Kämpfens in indigenen Gemeinschaften oft eng mit dem Alltag und den Notwendigkeiten des Überlebens (z. B. Jagen, Selbstverteidigung) verbunden war. Indigene Kriegstechniken oder rituelle Körperpraktiken wurden historisch oft nicht als „Kampfkünste“ im modernen Sinne angesehen, sondern waren eher Teil einer breiteren kriegerischen Tradition oder Ritualpraxis

Der Begriff "FMA" (Filipino Martial Arts) wurde  wesentlich durch Dan Inosanto, der in den USA unterrichtet, weit verbreitet; im Allgemeinen wird auch dieser Begriff meist für waffenbasierte philippinische- od. in philip. Tradition wurzelnde Kampfkünste verwendet. 



Lightning Arnis

Master Manolo

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Grosse philippinische Machete

Traditioneller Ringkampf, dargestellt als Schnitzerei auf einer historischen Kamagong Holzschale der Ifugao Region.

traditionelle philippinische Ringkämpfer auf Schale dargestellt

Foto mit freundlicher Erlaubnis des Banaue Museums

Die waffenlosen Kampfkünste der Philippinen bilden einen wichtigen, aber oft weniger bekannten Teil der philippinischen Kampfkunsttradition. Yaw Yan ist eine sehr starke Kampfkunst, welche auch als Wettkampfsport (ähnlich dem Muy Thai) betrieben wird. Bokaido kombiniert philippinische und japanische Elemente und kann als eine Art Kickboxen mit praktikablen Hebel- und Wurftechniken verstanden werden. Eine ähnliche Weiterentwicklung ist Sagasa, ebenfalls eine direkte und harte waffenlose Kampfkusnt, welche dem Kickboxen ähnelt. Kuntaw, eine  ältere Kampfkunst, ist tief in der philippinischen Kultur verwurzelt und wird traditionell als eine Form der Selbstverteidigung ohne Waffen praktiziert. Weitere waffenlose Stile wie Sikaran, ein Kampfsystem, das auf Fußtechniken spezialisiert ist, sowie Silat aus Mindanao, dem Süden der Philippinen, zeigen die Vielseitigkeit der philippinischen Kampfkünste, die nicht nur auf Waffen basieren, sondern auch effektive und vielseitige Nahkampftechniken umfassen. Eine weitere Besonderheit bilden die nicht codifizierten Wissenstraditionen um waffenloses Kämpfen, welche häufig unstrukturiert weitergegeben werden, aber sehr pragmatisch sind; hier Suntukan genannt. 

Bahad Zubu

G.M. Yuli Romo

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philippinische Machete

FMA & MMA

Die Aliteration "MMA" im Kontext philippinischer Kampfkünste bezieht sich meist nicht auf die verbreiteten Bedeutung "Mixed Martial Arts", sondern steht hier für "Moro Martial Arts". 

Der Begriff "FMA" welcher jüngst als Oberbegriff für die "philippinischen Kampfkunste" verwendet wird, schliesst die Kampfkünde des südlichen, malayisch geprägten Kulturkreis der Philippinien nicht mit ein. Die Kampfkünste der "Moro" (Mauren) blicken auf eine andere Tradition zurück als jene Künste des christlich überformten Nordens und der Visayas. Der Begriff "philippinisch", also zu König Philipp (König Philipp II. (527-1598) von Spanien ) gehörend wird im Westen Mindanaos (der südlichsten Hauptinsel) kritisch gesehen, da das Gebiet der Bangsa Moro nie durch die Conquistadores erobert wurde. Noch heute besteht für den Westen Mindanaos ein gewisser Sonderstatus und "Weisse" können das Gebiet um das Sulu Archipel nur unter bestimmten Voraussetzungen sicher bereisen. Die Kampfkünste der Moro gelten als geheimnisvoll und sind auch heute noch Aussenstehenden kaum zugänglich.

zwei Eskrima Kämpfer beim Training

Möchtest Du mehr erfahren?

... komm einfach ganz unverbindlich zum entspannten Probetraining.

Ein tieferer Einblick in die philippinische Kampfkunstkultur ist in diesem Buch zu finden:

Mark V. Wileys Buch Filipino Martial Culture, erstveröffentlicht 1997 ist der Inhalt noch immer hoch relevant.

Um tiefer in den soziokulturellen Kontext einzusteigen seien auch die Interviews mit Prof. Jocano auf "FMA Discussion" empfohlen. 

(Thanks Dean for the permission to post).

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FMA Discussion, Episode 33 mit Prof. Felipe Jocano Jr. (Teil 1)

antikes philippinisches Kris Schwert

Kriegerethos

Für das Studium der Kunst des Kämpfens, der Hoplologie, haben die Philippinen als "letzte Wiese lebendiger Kampfkunst" eine besondere Bedeutung. Hinter dem Echo der alten Weisen, das sich in den verbreiteten und soziokulturell überformten Kampfkünsten zeigt, die ihren Weg in die hiesigen Kampfkunstschulen gefunden haben, verbirgt sich ein lebendiger, aber versteckter Kriegerethos – vielleicht einer der letzten.
Zeuge dieser Besonderheit sind beispielsweise die "Juego Todo" (Freikämpfe), die 1945 verboten wurden. Wenige Zentimeter unter der dünnen Oberfläche der globalen Zivilisation ist jedoch für den Eingeweihten im südlichen Teil der Philippinen, in bestimmten Gegenden Mindanaos, noch heute der Atem der "alten Welt" spürbar; Schwert- oder Bolo-Kämpfe bis zum Tod, der Ehre wegen, sind dort Teil der Normalität. Es handelt sich um einen Aspekt der Lebensrealität, der – obwohl für Studenten der Kampfkunst interessant – vor Fremden verborgen bleibt.

Buch über philippinische Kampfkunst

Nicht zum Einstieg und sicher nicht für jeden geeignet, aber für jene mit überdurchschnittlichem Interesse an philippinischer Kampfkunst, einer der wichtigsten Persönlichkeiten, seinem System und dem soziokulturellen Kontext seiner Zeit. Dieses Werk von Romeo Macapagal ist über diesen Link zu beziehen.

Palakabanate

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Buch über Eskrima

Mit einigen, der noch zum Teil verbreiteten und falschen Mythen räumt "Cebuano Eskriam - Byond the Myth" auf. Ebenfalls über Bunal Brand und diesen Link zu beziehen.